Wann macht es Sinn, die Softwareentwicklung an externe Unternehmen auszulagern?

Unterschiedliche Szenarien erfordern unterschiedliche Handlungen. Meiner Meinung nach sollte eine individuelle Softwarelösung immer dann selbst entwickelt werden, wenn es sich um das Kerngeschäft handelt. Nehmen wir als Beispiel die Branche der Automobilherstellung. Ich empfehle, das Infotainment-System selbst zu programmieren, weil es das ist, was das Auto ausmacht. Zudem darf man das Risiko nicht außer Acht lassen, dass sich ein externer Dienstleister querstellen kann oder ausfällt und am Ende weiß niemand, wie das Programm zu betreuen und zu warten ist. Aber was kann ausgelagert werden?

Bleiben wir bei der Autoindustrie. Beispielsweise kann u. a. der Online-Konfigurator ausgelagert werden. Auch die Webseite kann extern gemacht werden. Wenn der Konfigurator dann mal nicht funktioniert, oder die Webseite nicht mehr auf dem neuesten Stand ist, ist das zwar imagetechnisch nicht gut, hat aber keine Auswirkungen auf das Kerngeschäft – die Herstellung von Autos.

Externe Dienstleister intern nutzen und integrieren

Stehen dem Unternehmen jedoch nicht genug eigene Entwickler zur Verfügung oder sind diese mehr als ausgelastet, um die interne Software und Kerngeschäftsprozesse abzudecken, können natürlich Externe hinzugezogen werden, aber die Entwicklung bzw. Programmierung muss im Haus stattfinden. Damit wird gewährleistet, dass die eigenen Mitarbeitenden immer auf dem aktuellen Stand der Entwicklung sind und im späteren Verlauf ohne jegliche Probleme mit der Software arbeiten können. Es gibt nichts Blockierendes, als wenn man ein Programm hat, welches weiterentwickelt und upgedatet werden soll, aber niemand eine Ahnung von dem Programm hat.

Daher empfehle ich immer noch zusätzlich eine vernünftige Dokumentation. Mit arc42 hat man einen Dokumentationsstandard, in dem ganz genau dokumentiert wird:

  • Was wird hier umgesetzt?
  • Wie ist die Architektur?
  • Welche Bausteine gibt es?
  • Wie hängen die zusammen?

Sehr detailliert wird festgehalten, wie die Software aufgebaut ist, was anderen Entwicklern den Einstieg erleichtern soll, wenn diese später in die Softwareentwicklung eingreifen müssen.

Weitere Vorteile externer Dienstleister

Ist die eigene Manpower nicht ausreichend, um die Softwareentwicklung selbst durchzuführen, macht es wenig Sinn, neue Entwickler einzustellen. Das Projekt dauert vielleicht ein oder zwei Jahre und nach Beendigung werden die neuen Mitarbeitenden nicht mehr benötigt. Der Einsatz von Externen erspart vielen das Drama einer späteren Kündigung.

Aber es gibt auch kleinere Projekte, bei denen externe Dienstleister die Mitarbeitenden entlasten können. Ein auf den Kunden abgestimmtes neues Kundenportal, ein individuelles Warenwirtschaftssystem oder andere kleine Softwarelösungen, die außerhalb der gebotenen Standards liegen. Die Bandbreite ist riesig. Und der große Vorteil von externen Dienstleistern ist hierbei, dass sie immer auf dem neuesten Stand sind, was gerade in der Welt der Softwareentwicklung abläuft.

Weitere Artikel

So können Unternehmen in der Cloud Kosten sparen

Florian Lenz weiß, wie man eine neue Software-Architektur implementieren und gleichzeitig die Ausgaben reduzieren kann. Eine erhöhte Sicherheit, eine verbesserte Skalierbarkeit und

So können Sie in der Cloud Kosten sparen!

Eine neue Software-Architektur implementieren und gleichzeitig die Ausgaben reduzieren? Ich zeige Ihnen, wie dies möglich ist! Eine Cloud bietet zahlreiche Vorteile, neben

FLorian Lenz

Entwickler und Lösungsarchitekt