Ist Ihr Geschäftsmodell zukunftsfähig?

Fast alle Unternehmen haben ein bestehendes Geschäftsmodell – meist ist es noch das, mit dem sie damals ihre Produkte oder Dienstleistungen aufgebaut haben. Das muss nicht zwingend etwas Schlechtes sein. Was allerdings passieren kann, wenn nicht in die Zukunft gedacht wird, lässt sich anhand von deutschen Unternehmen wie Praktiker und Air Berlin oder internationalen Größen wie Nokia oder Kodak ablesen. Sie alle sind mittlerweile insolvent bzw. haben Insolvenz beantragt. Jahrelange Erfolge sind somit keine Garantie dafür, dass das Geschäftsmodell auch zukunftsfähig ist.

Sehen wir uns zunächst an, welche Voraussetzung ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell mitbringt. In erster Linie muss es einen echten Nutzen stiften, sprich, ein konkretes Problem lösen. Mit dem Produkt oder der Dienstleistung soll etwas schneller oder besser passieren. Es reicht heute bei Weitem nicht mehr aus, einfach nur ein neues Produkt auf den Markt zu bringen oder einen weiteren Online-Shop zu eröffnen. Auch die digitale Transformation und der Klimawandel haben erhebliche Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle von Unternehmen.

Evolution oder Revolution?

In vielen Bereichen erleben wir heute eher eine Evolution statt einer echten Revolution. Das erste Handy und später das erste Smartphone waren wahrhaftige Game-Changer. Heute hingegen gibt es dahingehend lediglich eine evolutionäre Weiterentwicklung. Nehmen wir zum Beispiel das iPhone. Jedes Jahr kommt ein neues auf den Markt – und ja, die Kamera ist ein bisschen besser, der Speicher etwas größer und der CPU einen Tick schneller. Es gibt aber, wenn man es sich genau überlegt, seit langem keine wirkliche Revolution. Auch das faltbare Smartphone von Samsung ist und bleibt ein Smartphone mit Display, Appfunktion und den üblichen Möglichkeiten. Wer wirklich zukunftsfähig sein will, muss einen Schritt weiter gehen und sich überlegen, wie eine echte Revolution aussehen kann, mit der man sich einen echten Wettbewerbsvorteil verschafft. Vor Jahren hat Google diesen Schritt gemacht und mit den Google Glasses etwas entwickelt, dass das Handy teilweise überflüssig machte. Hier ist von den Unternehmen dennoch immer Fingerspitzengefühl gefragt, denn eine gute Idee zur falschen Zeit ist ebenso wenig wert, wie andere Ideen nachzuahmen. Was aber in jedem Fall wichtig ist, ist sich selbst zu hinterfragen und einmal die Sicht der eigenen Kunden einzunehmen.

Das Geschäftsmodell neu denken

Wenn Sie Ihr Kunde wären, was wäre dann Ihr tatsächliches Problem? Welche Bedürfnisse und Herausforderungen möchte der Kunde mit Ihrem Produkt oder Ihrer Dienstleistung lösen? Machen Sie aktuell gerade das, was Ihre Kunden brauchen? Wer sich diese Fragen kritisch und ernsthaft beantwortet, mag mitunter feststellen, dass hier Handlungsbedarf besteht. Das kann bedeuten, dass das eigene Geschäftsmodell neu gedacht und verbessert werden muss. Dafür eigenen sich beispielweise die folgenden drei Methoden: Value Proposition Canvas, Business Model Canvas und Design Thinking. Mittels dieser lässt sich herausfinden, welchen Wert das eigene Produkt liefert und welche Probleme die Kunden haben.

Das Value Proposition Canvas ist das zentrale Element eines Geschäftsmodells. Damit wird das zentrale Versprechen an die Kunden definiert und formuliert. Sprich, welchen Wert bzw. Nutzen die Kunden durch ein Produkt oder die Erbringung einer Dienstleistung erhalten. Hier geht es somit nicht in erster Linie um die Produkte oder Dienstleistungen an sich, sondern um die damit verbundenen Wert- und Nutzenversprechen.

Mit dem Business Model Canvas lässt sich ein strukturierter Überblick über die wichtigsten Schlüsselfaktoren eines Geschäftsmodells visuell darstellen.

Design Thinking ist eine kundenzentrierte und iterative Methode für die Lösung von komplexen Problemen und Entwicklung neuer Ideen. Mit Design Thinking gelingt es, unter Abwägung von Wirtschaftlichkeit, Machbarkeit und Erwünschtheit, eine aus Kundensicht überlegene Lösung zu entwickeln.

Das Geschäftsmodell ist nicht nur ein Produkt

Ein wesentlicher Faktor, der eine immer größere Rolle spielt, ist, dass die Kunden mittlerweile auch viel Wert auf Transparenz legen. Nachhaltigkeit, das Schonen von Ressourcen und eine faire Herstellung, die die Menschenrechte würdigt, wird für die Kunden immer wichtiger. Auch das sollte bei einem zukunftsfähigen Geschäftsmodell bedacht werden. Viele sind bereit, mehr zu bezahlen, wenn sie wissen, wo und wie ein Produkt produziert wurde und woher die Rohstoffe stammen. Das gilt mittlerweile für viele Bereiche, sei es bei Kleidung, Lebensmitteln oder Möbeln. Nachhaltigkeit und Transparenz ist für viele Verbraucher inzwischen ebenso wichtig wie das Produkt selbst.

Fakt ist, dass sich Unternehmen an die neuen Gegebenheiten, die auf dem Markt herrschen, anpassen müssen, wenn sie nicht Gefahr laufen wollen, früher oder später zu verschwinden – und das gelingt nur mit einem zukunftsfähigen Geschäftsmodell. Wenn Sie Unterstützung brauchen, um Ihr Geschäftsmodell zukunftsfähig auszurichten, dann melden Sie sich gerne bei mir oder vernetzen Sie sich auf LinkedIn mit mir.

Weitere Artikel

So können Unternehmen in der Cloud Kosten sparen

Florian Lenz weiß, wie man eine neue Software-Architektur implementieren und gleichzeitig die Ausgaben reduzieren kann. Eine erhöhte Sicherheit, eine verbesserte Skalierbarkeit und

So können Sie in der Cloud Kosten sparen!

Eine neue Software-Architektur implementieren und gleichzeitig die Ausgaben reduzieren? Ich zeige Ihnen, wie dies möglich ist! Eine Cloud bietet zahlreiche Vorteile, neben

FLorian Lenz

Entwickler und Lösungsarchitekt